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Der Erwerb der Kollektion der Villa Vigarani Guastalla durch Marca Corona ist das Ergebnis des Wunsches, das keramische Erbe der Gegend von Sassuolo aufzuwerten, eine Verpflichtung, die bereits mit der Eröffnung des Firmenmuseums „Galleria Marca Corona“ im Jahr 2010 eingegangen wurde und durch ständige Aktivitäten zur Förderung der lokalen Keramikkultur bekräftigt wird.
„Der doppelte Verlauf zwischen Hof und Fabrik ermöglicht es der Öffentlichkeit, einen tiefen und vollständigen Einblick in die Geschichte unseres Gebietes zu erhalten, indem das genetische Erbe des Unternehmens mit einer privaten Kollektion kombiniert wird, die für die Produktion des Gebiets repräsentativ ist. Unser verstorbener Präsident Herr Professor Cirillo Mussini, Förderer des ihm gewidmeten Unternehmensmuseums, wäre stolz auf diese Initiative, die den historischen Wert unserer Kollektion bereichert und die Zusammenarbeit von Marca Corona mit dem Gebiet weiter stärkt“, meinte Lelio Poncemi, CEO von Ceramiche Marca Corona, anlässlich der Einweihungsveranstaltung am 24. Juli 2020 in Anwesenheit der lokalen Behörden.
Pezzetta da Maiolica, das erste gezeigte Werk, erinnert an den Titel der Ausstellung und erklärt ihn: Diese Kachel, die 1753 geschaffen wurde, reproduziert die gleichen Dekorationen, die auf den Keramiken zu sehen sind, die die Kamine des Herzogspalastes verkleideten. Es stellt das offensichtlichste Symbol der Beziehung zwischen dem herzoglichen Hof und der Fabbrica Dallari sowie ein wesentliches Element für die Geschichte des Gebiets dar: Dieses besondere Objekt war in der Tat das erste, das die enge Beziehung zwischen dem Hof von Francesco d'Este III. und der Fabbrica von Giovanni Maria Dallari dokumentierte, dem das Herzogtum das Monopol der Produktion und des Vertriebs gewährte, wodurch die Anbringung des herzoglichen Wappens an den Produkten der Fabbrica ermöglicht wurde.
Marescialla ist ein großes Tablett mit „flossenförmigen“ Griffen, das von Pietro Lei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für die Fabrik in Dallari dekoriert wurde. Der renommierte Künstler zeichnet sich durch große Eleganz, Akribie und Klugheit bei der Anwendung von Pigmenten aus. Der in Sassuolo Gebürtige kehrte 1782, nach einer Zeit weit weg von Geburtsort zu den Dallari zurück, wo er bereits Lehrling war, und brachte frischen Wind in Formen, Dekorationen und Technik. Dann beschloss er, sich mit der Eröffnung einer Fabrik für „rote Tonwaren“ in Contrada Lei selbständig zu machen und später auch verschiedene öffentliche Ämter zu übernehmen. Seine wertvollen Werke werden in verschiedenen Privatsammlungen, nationalen und europäischen Museen und Galerien aufbewahrt.
Tischset mit Suppenschüsseln und Erfrischungsstück: in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hergestellt zeigt sich dieses Tafelgeschirr mit Blumenreliefs und satten Farben, in Anlehnung an die feinsten Modelle des Silbergeschirrs aus dem 18. Jh. Es stellt eine der besten Produktionen von Giovanni Dallari, Sohn des Pioniers Gian Maria, Notar, gelernter Keramiker, Dichter und Dramatiker, aber auch Politiker, dar. Das große Erfrischungsstück, der Vorfahre eines modernen Kühlers für Getränke, wurde mit Eis, Schnee oder Süßwasser gefüllt, um Weinflaschen darin kühl zu stellen.
Aus dem Französischen Veilleuse „Nachtlicht“, handelt es sich bei diesem Gegenstand um ein scheinbar einfaches, aber dennoch komplexes Objekt. Das Nachtlicht wurde im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts in der Fabrik Ferrari Moreni hergestellt und hatte die doppelte Funktion, nachts ein schwaches Kammerlicht zu erzeugen und gleichzeitig einen Kräutertee oder ein Getränk warm zu halten. Die Lampe ist reich verziert mit weißen und blauen Motiven, typischen Schattierungen der modenesischen Restaurationsproduktion.
Die große dekorative Casaltoli-Barberini Vase stellt ein für die reiche Produktion des talentierten Modeneser Plastik-/Malers Silvestro Barberini in Zusammenarbeit mit dem Florentiner Maler Carlo Casaltoli repräsentatives Unikat dar. Beide wurden im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in die Fabbrica Carlo Rubbiani aufgenommen und waren die Autoren einiger der besten Produkte aus Sassuolos damaliger Produktion.